Wanderung zur Festung Königstein

Blick zur Festung Königstein
Unser heutiges Ziel, Festung Königstein

Heute wollen wir zur Festung Königstein wandern, nicht auf die Festung, sondern um die Festung herum.
Bei dieser Gelegenheit sollte man die Festung aber gleich mit besuchen, die Erklärungen dazu überlasse ich aber gern den Fachleuten von der Festung Königstein selbst.
Die Festung immer im Blick, geht es zunächst durch Thürmsdorf. Am Vogelstein leicht bergan, überqueren wir die von Struppen kommende Straße. Als nächstes unterqueren wir die B172 und sind am Festungs-Parkhaus angelangt. Weiter geht's immer leicht bergan hoch zur Festung. Wenn der Fußweg den Straßenbereich verläßt, müssen wir aufpassen, dass wir den nach links abbiegenden Wanderweg (roter Punkt) nicht verpassen. Diesen geht es dann unterhalb der Festungsmauer entlang, bis rechts der Patrouillenweg abzweigt.

Zunächst geht es an den Niederen Werke entlang. Sie dienten der Verteidigung des Eingangsbereiches und konnten gegebenenfalls mit Geschützen bestückt werden. Errichtet wurden sie in den Jahren 1755-1802.
Im weiteren Verlauf erkennen wir weitere Niedere Werke, auch Flèche genannt, die als erste errichtet wurden (1755/56). Flèche bedeutet gleich Pfeilschanze.

An den Niederen Werke von 1755/56
An den Niederen Werke von 1755/56

Wenn wir zur Festungsanlage vor uns schauen, erkennen wir vor der Georgenburg (links) und dem Torhaus (rechts) die Georgenbatterie. Diese ist zur Zeit mit fünf Kanonen bestückt.
Immer unterhalb der Festung entlang, kommen wir in Sichtweite der Friedrichsburg. Ursprünglich 1589 als Beobachtungsturm erbaut. Im Kellergeschoss befanden sich Geschütze, das Obergeschoss wurde als Festsaal genutzt. 1731 Umbau zum barocken Schlößchen.

Blick ins Elbtal
Blick ins Elbtal und zum Lilienstein

Bevor wir genau unter der Friedrichsburg stehen, müssen wir noch am Hungerturm, auch Rößchen genannt, vorbei. Genaueres vom Turm weiß man nicht. Man vermutet einen Beobachtungsturm aus der Zeit, als die Anlage noch keine Festung war.
Wir befinden uns immer noch hoch über dem Elbtal. Nur versperrt uns das Laub die ungehinderte Sicht. Trotzdem ist der Patrouillenweg zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis.

Blick hoch zur Friedrichsburg
Blick hoch zur Friedrichsburg

So findet man immer mal eine Lücke, um ins und über das Elbtal sehen zu können, auch bei Belaubung. Rückblickend sehen wir hoch über uns nochmals die Friedrichsburg, ursprünglich 1589 als Christiansburg erbaut.

Blick zur Blitzeiche
Blick zum Blitzeichenplateau

Es geht weiter, bis wir uns unter dem Blitzeichenplateau befinden. Die erste Eiche wurde rund 300 Jahre alt und oft vom Blitz getroffen. Letztendlich wurde sie 1972 durch einen Wirbelsturm zu Fall gebracht, nachdem ein Frühjahrssturm 1956 schon die Krone zerbrochen hatte. Eine Tafel informiert uns, dass am 13. April 1925 der Blitz hier eine Besuchergruppe traf, wobei es drei Tote und 28 Verletzte gab. 1992 wurde eine neue Eiche gepflanzt, mit mitwachsenden Blitzableiter.

Königsnase
Über uns die Königsnase

Wir haben den östlichsten Punkt der Festung erreicht, die Königsnase. In der Nähe dieser Felsnase können wir noch zwei besondere Stellen betrachten.
Die Abseilstelle (zwischen Blitzeiche und Königsnase) des französischen Generals Henri Giraud, dem 1942 die Flucht von der Festung gelang.
Und links der Königsnase den Felskamin, wo der Schornsteinfegergeselle Sebastian Abratzky 1848 die Festung erkletterte. Das war auch gleichzeitig die einzige Erstürmung.

Blick hoch zur Brustwehr
Blick hoch zur Brustwehr

Der Wallgang über uns hat eine Länge von 1800 Meter und umgibt die gesamte Festung. Das Mauerwerk hat teilweise eine Höhe von ca. 40 Meter und ist mit einer Brustwehr gekrönt. Felsspalten wurden auf- und ausgefüllt und kunstvoll überspannt.
Der Königstein fand seit 1233 als mittelalterliche Burg Verwendung, zwischendurch auch mal als Coelestiner-Kloster (1516/24).
Ab 1589 begann der allmählige Ausbau zur Festung.

Unser Rundweg unterhalb der Festung neigt sich dem Ende. Entweder besichtigen wir noch die Festung und wandern danach wieder nach Thürmsdorf zurück, oder wir steigen ab ins Elbtal nach Stadt Königstein. Mehrere Möglichkeiten gibt es für den Abstieg. Die alte Festungsstraße oder verschiedene Wanderwege auf der anderen Seite der Festung.
Von der Stadt dann an der Elbe entlang zurück nach Thürmsdorf.


Bemerkung: Sollten sie unseren Wandervorschlag folgen, dann geschieht das auf eigene Gefahr.